Zielsetzung des Projekts
Finanzielle Bildung stellt einen wesentlichen Bestandteil der ökonomischen Bildung in allen Bildungseinrichtungen dar. Sie ist eine grundlegende Voraussetzung für die erfolgreiche Teilhabe an unserer Gesellschaft und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung von Chancengerechtigkeit.
Die Finanzbehörde und die Behörde für Schule und Berufsbildung haben in Rahmen der Strategie „Masterplan Finanzwirtschaft“ hierzu das Projekt "SchoolMeetsFinance" entwickelt, mit dem Schülerinnen und Schüler im Austausch mit Expertinnen und Experten aus der Finanzbranche einen direkten Einblick in die Welt der Finanzen erhalten, Fragen stellen, Erkenntnisse gewinnen, eigene Kompetenzen stärken und vielleicht sogar Interesse an den entsprechenden Berufsfeldern entwickeln können.
Es ist ausdrücklich Teil des Konzepts dieses Netzwerks, dass die beteiligten Expertinnen und Experten bei ihrem Einsatz an Schulen kein kommerzielles Interesse verfolgen dürfen.
Der Anspruch ist hingegen zu vermitteln, wie unser Wirtschafts- und Finanzsystem funktioniert, wie sich der Umgang mit Geld gestaltet, wie ein Budget geplant und gemanagt werden kann, welche Möglichkeiten Sparen und Investieren eröffnen, was ein Kredit bedeutet und wie ein sinnvolles Schuldenmanagement aussieht. Damit soll ein Beitrag dazu geleistet werden, Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, kompetent eigene finanzielle und wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen – dies unabhängig vom eigenen soziokulturellen Hintergrund.
Insgesamt trägt eine auf diese Weise unterstützte finanzielle Bildung an Schulen dazu bei, dass junge Menschen besser auf die Herausforderungen des Lebens vorbereitet und in die Lage versetzt werden, informiert und verantwortungsvoll Entscheidungen zu treffen.
Aus Sicht der BSB leistet finanzielle Bildung als wesentlicher Teil der Allgemeinbildung und der ökonomischen Bildung einen wichtigen Beitrag zur Realisierung von Chancengerechtigkeit und sie ist die Grundvoraussetzung für kompetente ökonomische Teilhabe in modernen marktwirtschaftlich orientierten Staaten wie Deutschland. Gerade vor dem Hintergrund aktueller sozioökonomischer Entwicklungen, der zunehmenden Brüchigkeit klassischer Erwerbsbiografien und der gestiegenen Notwendigkeit der privaten Vorsorge widmen sich Hamburgs Bildungseinrichtungen verstärkt der Vermittlung finanziellen Handlungswissens an den allgemeinbildenden Schulen. Dieses Ziel spiegelt sich auch in den kürzlich überarbeiteten Bildungsplänen wieder.
Finanzielle Bildung unterstützt Jugendliche und junge Erwachsene dabei - auch vor dem Hintergrund einer zunehmenden Präsenz des Themas in den sozialen Medien - zukünftig selbstsicherer und selbstbestimmter zu agieren und reflektierter mit (möglicherweise auch unseriösen) Finanzdienstleistungen umzugehen.
Für die Berufliche Orientierung an den allgemeinbildenden Schulen bieten sich mit diesem Projekt besondere Chancen, in Realkontakten – auch an außerschulischen Lernorten – vertiefte Einblicke in ökonomische und finanzwirtschaftliche Berufsfelder zu erlangen. Zudem können spezielle Inhalte durch die teilnehmenden Expertinnen und Experten so kontextualisiert werden.
Neben den schon für die Allgemeinbildung aufgezeigten wichtigen Aspekten der Finanzbildung im Zusammenhang mit privater ökonomischer Teilhabe kommt für die beruflichen Schulen der Aspekt des Erwerbs beruflicher Kompetenzen dazu.
Die Integrationsleistung der beruflichen Schulen besteht u. a. darin, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit unterschiedlichsten Schulbiografien und -abschlüssen Anschluss an das Erwerbs- und Berufsleben zu ermöglichen. In dieser Lebensphase gestalten die Schülerinnen und Schüler auch ihren Übergang in eine ökonomische Selbstverantwortlichkeit und Unabhängigkeit. Dies ist eine sehr sensible Phase, denn in dieser Zeit werden oft falsche Entscheidungen im Bereich des Finanzwesens getroffen, die nicht zu bewältigende Folgen für die jungen Menschen haben. Deshalb sind schulische Angebote zur Finanzbildung in allen Bildungsgängen und auf allen Kompetenzniveaus sinnvoll und wichtig.
Der Erwerb beruflicher Kompetenzen im Bereich der Finanzbildung ist in vielen Branchen unverzichtbar und integrativer Bestandteil der Bildungspläne. In kaufmännischen Berufen, der Verwaltung, dem Handwerk und im technischen Sektor sind Kenntnisse in Finanzmanagement, Buchhaltung und wirtschaftlicher Planung von großem Vorteil. Mitarbeitende die finanziellen Zusammenhänge verstehen und anwenden können, tragen maßgeblich zum Erfolg ihres Unternehmens bei. Sie sind in der Lage, Budgets zu verwalten, Kosten zu kontrollieren und finanzielle Strategien zu entwickeln, die zur Steigerung der Effizienz und Rentabilität beitragen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Finanzbildung in beruflichen Schulen nicht nur die finanzielle Kompetenz der Lernenden stärkt, sondern auch ihre beruflichen Chancen verbessert. Sie ist eine Investition in ihre Zukunft, die ihnen hilft, sowohl privat als auch beruflich erfolgreich zu sein und ein stabiles, unabhängiges Leben zu führen.
Alle Beteiligten sind zuversichtlich, dass dieses Projekt für Jugendliche und junge Erwachsene das Angebot in diesem Bildungsbereich passend erweitert.
Wir sind gespannt auf die ersten Kontakte zwischen Schule und Finanzwirtschaft und freuen uns auf Ihre Kooperation.